Der Abstecher nach Oesterreich war zunaechst nicht geplant, hat sich aber absolut gelohnt. Nach ein paar Wochen Ausland wurde ein Bedürfnis immer dringender: Deutschsprachiger Lesestoff! Das führte uns ziemlich zügig ueber die Slowakei nach Wien. Dort angekommen fassten wir den Plan, einen Flohmarkt aufzusuchen. Hier würden wir für kleines Geld die grösste Menge deutsch bedrucktes Papier bekommen. Nach einer längeren Irrfahrt erreichten wir auch den nächstgelegenen Markt, doch es war wohl eher ein Flohmärktchen. Nur eine handvoll Stände reihten sich aneinander - von einigermassen guten Büchern fehlte jede Spur. Ein Mann erbarmte sich und suchte extra in seinem Auto. "Ich habe eigentlich nur Kochbücher..." lautete das erste Fazit. Doch dann zauberte er immerhin ein Buch ueber Israel hervor: Das Werk "Dieser Frieden heisst Krieg" von 1997 behandelt die politische Situation im nahen Osten. Nicht unbedingt unsere Traumlektüre nach einem anstrengendem Radltag - aber immerhin etwas. Schliesslich brachte mich der Mann noch zu einer Dame, die tatsächlich eine ganze Kiste Bücher besass. Gierig wühlte ich zwischen Biographien der Kelly-Family, Liebesromanen und zahllosen Diät-Ratgebern. Am Ende fand ich sieben einigermassen lesbare Bücher, u.a. ein Lustiges Taschenbuch, ein Reisebuch über die Maxim Gorki und einen Indiana-Jones Roman. Das alles fuer zwei Euro - da kann man nicht viel verkehrt machen.

Ab Wien hielten wir uns stets an der Donau, die uns nochmal durch die Slowakei und dann nach Ungarn führte. Die Slowaken - auch ein sehr hundebegeistertes Völkchen - reagierten durchwegs positiv auf uns. Der Donauradweg führt ohne Steigungen meist über einen Damm und so gut wie immer durchs Grüne. Um Einkaufen zu können muss man den Radweg extra verlassen und ein Dorf anpeilen. Unsere Englischkenntnisse mussten wir hier noch nicht herauskramen, sehr viele sprechen zumindest ein paar Fetzen deutsch.

Gomolf Kralle wächst ganz langsam nach, doch leider dauert es ziemlich lange. Deswegen ist noch immer Fahren im Anhänger angesagt. Diu macht aus Solidaritaet mit auch wenn sie lieber laufen würde. Mittlerweile sind wir im schönen Ungarn am Stadtrand von Budapest - und froh dass diese Grossstadt schon hinter uns liegt!