Radreise Tschechien ZeltplatzPuuuh, ist das heiß hier! Und da vorne kommt schon wieder ein Berg! 

Tschechien ist nicht unbedingt das ideale Land für Radreise-Anfänger. Oder anders gesagt: Es war die totale Tortour! Streckentechnisch und landschaftlich war der Weg von Domazlice über Klatovy nach Milevsko (Link zur Reiseroute) zwar sehr schön: Wir fuhren auf kleinen Sträßchen, durch winzige Dörfer - und gnadenlos über Berg und Tal. Die Sonne gab ihr bestes, so dass wir nicht einen Regenguss während unserer Zeit in Tschechien hatten. Im Gegenteil: Stets waren wir der heißen Julisonne ausgeliefert, was uns sehr schwitzen und ab und zu beinahe verzweifeln ließ.

Radreise Tschechien ZugDer Teer war so heiß, dass er stellenweise Blasen warf und unsere Reifen bleibende Abdrücke hinterließen. Abends saßen wir im stickig-heißen Zelt und wurden von Schwärmen hungriger Mücken attackiert. Einen guten Schlafplatz zu finden war immer noch vergleichsweise einfach, niemals wurden wir weggeschickt. 

Wir verköstigten uns meist mit Brotzeit - alle Zutaten dafür fanden wir auch in den winzigen Dorfläden: Etwas Käse und Wurst, kräftiges Roggenbrot, dazu ein kühles Pivo (=Bier) aus der Dose - lecker! Manchmal deckten wir uns mit etwas Gemüse und Nudeln ein und kochten uns eine warme Mahlzeit. Und wenn wir ganz viel Glück hatten, fanden wir sogar ein kühles Eis.

Nicht alle Tschechen sind unbedingt hocherfreut, wenn sie einem Besucher aus Deutschland begegnen. Manche nehmen uns immer noch übel was im letzten Jahrhundert passiert ist, doch richtige Unfreundlichkeiten bleiben die Ausnahme. Andererseits treffen wir zum Beispiel einen älteren Herrn aus Sudetendeutschland, der uns sogleich jede Menge Gemüse aus seinem Schrebergarten schenkt und Kaffee für uns kocht.

Nach wie vor trinken wir das Leitungswasser der Einheimischen und haben keinerlei Probleme damit. Unsere Hunde werden überall akzeptiert, wir gehen aber weder in noble Restaurants noch in Hotels. Gomolf und Diu laufen über weite Strecken alleine, da wir sie besonders bergauf nicht im Anhänger ziehen können.

Zeitungsbericht

Es war eine aufreibende Fahrt, die uns ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen einer Radreise brachte. "Hast Du gedacht wenn wir um die Welt radeln dann geht es immer nur bergab?" hatte ich wütend zu Michael gesagt, der sich über den nächsten Berg beschwerte. - "Nein, ich dachte die Schwerkraft zieht uns einmal rum", knurrte er schlechtgelaunt zurück.

Wenn wir abends verschwitzt im Zelt lagen und der Straßenstaub auf der Haut juckte,

sehnten wir uns nach einer kühlen Dusche - doch dieser Wunsch blieb natürlich unerfüllt. 

Nach mehreren Tagen, die uns alles abverlangt hatten, erreichten wir schließlich das Städtchen Milevsko. Hier erlagen wir den Versuchungen, die der Schienenverkehr in Tschechien bot: "Es reicht, die restliche Strecke fahren wir mit dem Zug!" hatte Michael entschieden. Unsere Fahrt nach Brno war alles andere als ein Zuckerschlecken - doch immerhin sind Fahrräder und Hunde in tschechischen Zügen erlaubt. In unserem Zeitungsartikel könnt ihr nachlesen, warum es uns nach Tschechien verschlug. (30.06.2010, Bayerwald Echo)

Ein Ausrüstungsteil, dass sich im sommerlichen Tschechien sehr gut bewährt hat, sind unsere geliebten bollé Sonnenbrillen. Hier geht es zu unserem Testbericht, beim amazon-Link gibt es Michaels Brille.

Zur Orientierung hatten wir den Cyklos Fahrrad-Reiseführer "Tschechien per Rad". Er ermöglichte es uns, die Strecke so zu planen, dass wir ausschließlich auf verkehrsarmen Landstraßen unterwegs waren. Die Höhenprofile bieten eine hilfreiche Orientierung.

Über unsere weitere Radreise durch die Slowakei kannst Du hier nachlesen.

 

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