Es gibt kaum eine Sorte Mensch, die den ganzen Tag energiereiche Nahrung zu sich nimmt – und zwar in rauhen Mangen – ohne dick zu werden. Radfahrer und Reiseradler tun genau das: Sie essen und essen und essen... und zwar mit großer Freude. Ohne einen angenehm gefüllten Bauch will das Fahrrad nicht so recht in Schwung kommen – und mit jedem Kilometer sinkt der Magenfüllstand – daher ist die tägliche Nahrungsaufnahme etwas, was den Radler ständig beschäftigt.

Im Schlaraffenland Europa muss man diesbezüglich eigentlich nur beachten, dass am Wochenende die Geschäfte geschlossen haben – ansonsten können wir raten: Einkaufen, reinbeißen und wohlfühlen! In jedem Eck finden sich Supermärkte, in denen man sich wunderbar verpflegen kann – egal ob die Gelüste gerade nach süß oder salzig verlangen. Der Nachteil in Europa ist allerdings der, dass Restaurants vergleichsweise teuer sind – je nach Land sogar sehr teuer. Möchte man also etwas Warmes, ist es am besten, selbst zu kochen. Dass ein Campingkocher mit auf die Tour soll, stand also schnell fest, es blieb nur noch die Frage nach dem genauen Modell zu klären.

Nicht alle Brennstoffe sind überall zu bekommen, vor allem Camping-Gaskartuschen muss man schon in Ungarn lange suchen. In weiter entfernteren Ländern gibt es so etwas gar nicht mehr – obwohl Propangas in großen Flaschen überall verwendet wird. Hiermit rege ich die Erfindung einer nachfüllbaren Camping-Gaskartusche an – das wäre ideal!

Primus Multifuel CampingkocherBis es soweit ist, nehmen wir mit dem Vorlieb, was es schon gibt: Benzinkocher. Wegen der guten Reputationen entschieden wir uns für einen Primus Omnifuel – für alle Fälle.

Zu Beginn waren wir noch idealistisch und schenkten der Gebrauchsanweisung von Primus Glauben: Wir tankten ausschließlich Reinbenzin aus dem Baumarkt. Bei einem Preis von ca. 5 Euro pro Liter kamen wir allerdings schnell ins Überlegen, ob das denn wirklich sein muss. „Autobenzin ist viel dreckiger, außerdem sind da oft Schmierstoffe drin“, sagte Michael – und er hat völlig recht. Autobenzin ist alles andere als der ideale Kraftstoff für unseren Primus – doch es funktioniert dennoch wunderbar.

Das Vorheizen des Kochers dauert eine gute Minute und man lernt es ziemlich schnell: Etwa Benzin ausspritzen lassen, anzünden, warten bis es verbrennt, Ventil erneut öffnen und vorsichtig regulieren bis der Kraftstoff beim Austritt gasförmig ist. Wenn es soweit ist, brennt der kleine Primus erst einmal und es bleibt nichts mehr zu tun außer gelegentlich die Pumpe zu betätigen.

Es ist auch ohne weiteres möglich, einen heißen aber erloschenen Kocher wieder anzuzünden, doch Vorsicht! Es kann eine hohe Stichflamme entstehen! Daher niemals das Gesicht oder Hände über den Brenner halten und auf Zeltwand, Schlafsäcke und ähnliches aufpassen.

In Europa und Vorderasien landeten hauptsächlich Nudeln, Gemüse, Kartoffeln, Eier und ab und zu Fleisch in unserem Topf. Seit wir in Asien sind, ist die Dichte an günstigen Restaurants und Garküchen so groß, dass wir nur noch selten eine komplette Mahlzeit selbst kochen. Unser Primus Omnifuel ist dennoch weiterhin täglich im Einsatz: Für den Kaffee am Morgen, ein geröstetes Brot zwischendurch oder um das gekaufte Essen aufzuwärmen. Manchmal – wenn uns der ewige Reis zum Hals raushängt – machen wir uns eine große Portion Bratkartoffeln mit Steak und Spiegelei.

Wir tanken unsere Brennstoffflasche direkt an großen Tanksäulen per Zapfpistole. Die Öffnung passt genau hinein und bisher hat sich noch niemand beschwert. Wir ernten immer nur Lächeln und Verwunderung über die kleine Menge – viele fragen sich sicher, ob wir nicht die Fahrräder damit betreiben.

Nach etwa einem Jahr Dauerbenutzung mit gelegentlichem Reinigen der Düse und der Spindel begann der ölige, verschmutzte Kraftstoff unserem Kocher ziemlich zuzusetzen. Die kleinen Filter am Ansaugrohr der Pumpe und im Regulator machten langsam zu und es kam kein oder zu wenig Benzin mehr durch. Irgendwann war dann auch noch die Spindel so verkrustet dass sie festsaß und nicht mehr zu öffnen war. Wir mussten Gewalt anwenden, zerbrachen dabei die Spindel und machten ihr Gegenstück unbrauchbar, denn der abgebrochene Teil steckte drin.

Glücklicherweise haben wir von Primus die nötigen Ersatzteile bekommen um unseren Kocher wieder zum Laufen zu kriegen – ganz herzlichen Dank an die Firma! Er funktioniert jetzt wieder einwandfrei und wir achten diesmal mehr auf die kleinen Filter. Leider gibt es diese nicht extra zu kaufen, sie sind aber im Service-Kit für die Pumpe mit dabei.

Fazit: Unser Primus Omnifuel wurde ständig zerlegt und neu aufgebaut, täglich benutzt und mit normalem Autobenzin getankt. Erst nach einem Jahr war die Verschmutzung zu stark und wir benötigten Ersatzteile – seitdem läuft er wieder einwandfrei. Der Primus Multifuel hätte für unsere Zwecke auch gereicht, denn Autobenzin gibt es überall zu kaufen. Wir sind hochzufrieden und können den Primus Kocher uneingeschränkt weiterempfehlen!

 

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