Wir kamen von Vama Veche, Rumänien, und wollten ins gut 100 km entfernte Varna, Bulgarien. Im Gepäck hatten wir einen 20 kg-Sack Hundefutter, den wir mit unserem letzten rumänischen Geld gekauft hatten. Ob diese Investition besonders sinnvoll war ist fraglich, denn unsere Hunde mochten das Zeug nicht besonders und das Packvolumen sprengte beinahe unsere Kapazitäten. So kam es, dass wir dieses Trockenfutter noch seeeehr lange in unseren Taschen herumschleppten ...

Radreise durch BulgarienDer Grund für unseren Abstecher nach Bulgarien war ganz einfach: Von Rumänien aus gab es keine Schiffverbindung über das Schwarze Meer. Einzig in Varna, Bulgarien, legten Schiffe ab. Wir klärten, dass Gomolf und Diu mit an Bord durften und radelten los.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit", bemerkte Michael beim Blick auf den Kalender und rechnete es nochmal durch. "Wenn wir jetzt kontinuierlich fahren, dann schaffen wir es gerade so", war das Fazit. Zunächst hielten wir den Zeitplan ein, doch dann wurde die Landschaft erst wellig und dann bergig. Die Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes zerrann zwischen langgezogenen Anstiegen und dringend benötigten Ruhepausen. Bald befürchteten wir, zu spät zu kommen.Und dann sahen wir auf einmal zwei rote VW-Busse mit Schweizer Nummernschildern.

Als sie vorbeifuhren winkten wir heftig, die Fahrer winkten zurück - und fuhren weiter. All unsere Hoffnungen zerplatzten wie eine Seifenblase. Die Enttäuschung verringerte den Pedaldruck immens und wir waren kurz davor, das Handtuch zu werfen.Wir erklammen mühsam den Hügel, auf der Bergkuppe aber erblickten wir zwei rote Busse.

"Könnt ihr uns mit nach Varna nehmen", fragten wir hoffnungsvoll, nachdem wir uns kurz mit den netten Schweizern unterhalten und das Platzangebot in den Bussen unauffällig inspiziert hatten. - "Klar, kein Problem!" antworteten sie grinsend und begannen kurz darauf, unsere Gespanne in ihre Camper zu laden.

Radreise durch BulgarienGeschafft! Oder doch nicht? Wir erfuhren per (mühsam mittels geschnorrtem W-LAN downgeloadeter) Email, dass das Schiff nicht direkt in Varna ablegte, sondern im 25 km entfernten Beloslav! Diese Strecke brachten wir mit etwas Zeitdruck hinter uns, doch schließlich kamen wir in dem kleinen Städtchen am Meeresarm an, in dem es viel gemütlicher zugeht als im großen Varna (wobei es in Varna einen Mc Donald's gibt ;-).

Die Abfahrt der Fähre verzögerte sich um weitere zwei Tage, was uns die Gelegenheit brachte, eine Kostprobe bulgarischer Gastfreundlichkeit zu bekommen. Zum Beispiel bekamen wir von einem Angler, der bei unserem Lagerplatz seine Rute ins Wasser geworfen hatte, einen zappelnden Fisch geschenkt. Michael erledigte ihn mit einem Schlag auf den Kopf und nahm ihn danach aus - natürlich mit seinem Schweizer Taschenmesser! Wir verwenden es täglich unzählige Male und können es allen, die gerne draußen unterwegs sind, wärmstens empfehlen.

Im Allgemeinen konnten wir uns des Eindruckes nicht erwehren, dass die Bulgaren ein reserviertes Völkchen sind, die recht sparsam mit ihrem Lächeln umgehen.

Bericht Partner HundHier ein kurzer Beitrag aus dem Magazin "Partner Hund".

Wir waren nun drauf und dran, den Europäischen Kontinent zu verlassen. Zumindest nach unserer Definition lag hinter dem Schwarzen Meer Vorderasien. So klopften unsere Herzen recht schnell, als wir unsere Gespanne in den riesigen Laib der Fähre schoben.

Hier geht es weiter: Die abenteuerliche Überfahrt mit dem Schiff "Sevastopol".

 

 

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