Zunächst einmal ein paar wertvolle Tipps für die Schifffahrt übers Schwarze Meer:

Die einzige uns bekannte Verbindung über das Schwarze Meer geht von Bulgarien nach Georgien. Das Schiff legt in Beloslav ab, obwohl überall „Varna“ steht. Beloslav ist ca. 25 km von Varna entfernt, der Hafen liegt etwas außerhalb. Der Zielhafen in Georgien heißt „Batumi“.

An Bord der SevastopolDas Schiff folgt keinem bestimmten Fahrplan, es ist mehr ein Frachtschiff als ein Passagierschiff. Es fährt dann wenn es voll ist. Wir hörten von einem LKW-Fahrer, der in Beloslav geschlagene zwei (!) Wochen warten musste, bis das Schiff endlich kam (übrigens durfte der arme Mann dann nicht mitfahren, da seine Papiere für die Grenze nicht in Ordnung waren).

Die Überfahrt kostet pro Person 210 USD (ca. 167 EUR). Für ein Fahrrad wurden uns zusätzlich 50 USD abgeköpft, pro Hund löhnten wir stolze 42 USD. Die Tickets musste ich direkt an Bord in der Kabine des „Zahlmeisters“ kaufen.

 

 

 

 

An Bord der Sevastopol

Die Schifffahrtslinie heißt „Navibulgar“, neben Varna und Batumi werden auch Häfen in der Ukraine und in der Türkei angelaufen. Mehr Informationen findet Ihr unter www.navbul.com. Um etwas über die Passagierverbindungen herauszufinden, klickt direkt hier oder ganz unten links bei „Main activities“ auf „Ferry“. Es gibt auch ein PDF (Ferry Services in the Black Sea region) mit einer Landkarte der Schiffverbindungen.

Ihr könnt per email bei ferry (at) navbul. com nachfragen wann das nächste Schiff ablegt, so werdet ihr auch über eventuelle Verspätungen auf dem Laufenden gehalten.

Die Überfahrt selbst:

Es war uns schon klar, dass wir nicht gerade auf einem Kreuzfahrtschiff gelandet waren. Doch der stolze Preis und die Versprechen "inklusive Verpflegung und Bett" hatten doch gewisse Erwartungen in uns geweckt.

Nun das Wichtigste zuerst: Unser Schiff, die "Sevastopol", kam unversehrt an und unsere Grundbedürfnisse konnten weitgehend befriedigt werden. 

Zeitungsbericht ÜberfahrtDie Kabinen sind in Ordnung - es gibt 2er und 4er Zimmer. Wegen der Hunde bekamen wir ein 2er Zimmer und teilten uns das Badezimmer mit den anderen Radfahrern. Das Deck bietet begrenzte Möglichkeiten, um sich die Beine zu vertreten - schön ist hier gar nichts. Es gibt keine Sitzbank und sonst auch nichts, was das Ambiente irgendwie ansprechend gemacht hätte. 

Das Essen war ... nun ja. Stellt Euch einfach vor, dass auch die übrigen Passagiere, überwiegend grobschlächtige LKW-Fahrer aus der Ukraine, nach der Hälfte ihre Teller von sich schoben.

Gomolf und Diu taten sich etwas schwer damit, ihr Geschäft auf dem Metallboden des Decks zu verrichten. Aber das ist eine andere Geschichte, die ihr in unserem Zeitungsbericht nachlesen könnt (Bayerwald Echo, September 2010).

Es sei noch erwähnt, dass wir uns nicht zu gerne an die Morgenstunden auf dem Schiff zurück erinnern: Um sechs Uhr früh ging der Koch / Kellner durch die Gänge und knallte seinen Schlüsselbund mit lautem Krachen an jede Kabinentür. So wurden wir fünf Tage hintereinander geweckt! Die Überfahrt dauert eigentlich nur drei Tage, doch wir lagen zwei Tage in Batumi vor Anker und mussten warten, bis wir anlegen durften.

An Bord der SevastopolFür die Grenzkontrolle kamen die Zollbeamten an Bord und jeder einzelne Passgier musste in die Kabine des Kapitäns antreten. Und zwar um drei Uhr Morgens. Man stempelte unsere Pässe, warf uns ein halbherziges "Welcome to Georgia" hin und ließ uns gnädigerweise bis zum nächsten Morgen in unseren Kabinen übernachten. Übrigens darf man als EU-Bürger ohne Visum 90 Tage in Georgien bleiben.

Wir alle waren ziemlich froh, als wir schließlich von Bord rollten und an Land gingen. 

An Bord gibt es weder W-Lan noch sonst besonders viele Möglichkeiten, um sich zu unterhalten. Wir nutzten die langen Stunden des Tages manchmal, um einen leckeren Kaffee zu trinken. Dafür hatten wir zum Glück unseren treuer Primus Benzinkocher. Wir können ihn auch all denen ans Herz legen, die mit der groben Primus Kocher kaufen bei globetrotter.deKost auf dem Schiff nicht zurechtkommen und lieber selbst kochen. 

Der Primus Kocher ist hier bei globetrotter.de erhältlich.

Für unsere Ausrüstung haben wir das Modell Primus Multifuel bzw. Omnifuel. Hier geht's zu unserem Primus Testbericht.

In Georgien angekommen rollten wir unserem ersten Unfall entgegen - hier geht es weiter. 

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